Montag, 23. Mai 2011

WOW! 9 meses ya!

Was soll ich sagen… Es ist schon wieder ein Monat vergangen. Von der Abschlussreise habe ich euch ja schon berichtet :) ich sehe gerne auf diese Reise zurück, es war einfach zu schön :)
Sonst ist nicht viel passiert in den letzten Wochen. Am vergangenen Wochenende hatten wir ein Mittagessen mit dem Rotary-Club im Haus meines Counselors. Es war ganz schön. Es gab „Parilla“ (ein spanisches Reisgericht mit Meeresfrüchten).
Am 17.5 hatten wir die Ehre und unser Chairman vom Club hatte uns zum Radio eingeladen. So haben wir 4 Austauschschüler, die im Club Quito Valle Interoceanico sind, uns um halb 6 mit Galo in Quito getroffen. Unser Club hat jede Woche bei diesem Radio-Sender eine Show, bei der über Rotary und seine laufenden und neuen Projekte und Aktionen geredet wird. Und diese Woche wurde das „Youth Exchange Programm“ vorgestellt. Erst wurde das allgemeine System erläutert und dann wurde mit uns eine Unterhaltung über unsere erste Wochen, über das Leben in den Familien, Schule, Reisen etc. geführt. Es war wirklich sehr lustig.
Apropos Schule… ich bin wirklich froh wenn sie vorbei ist. Nachdem ich mich im Dezember, Januar, Februar mal annähernd wohl gefühlt habe, ist dieses Gefühl leider verflogen. Naja… nur noch ein paar Wochen ;)
Bei dem Mathe-Wettbewerb, von dem ich ja schon berichtet habe, bin ich ins Finale gekommen! Platz 19 von 106 ;D Keine Ahnung wie, aber ja… :D gestern (21.) war dann das Finale. Ich hatte mich in der Schule jeden Tag 1-2 Stunden mit meinem Lehrer zusammen gesetzt um Aufgaben zu üben. Das jetzige Examen kam mir etwas einfacher vor, als das vorherige… mal sehn was als Ergebnis heraus kommt ;D
Am Donnerstag sind meine Gasteltern nach Europa geflogen und kommen erst am 21.6 wieder zurück. Seit gestern wohne ich also bei meinem Counselor, aber nur bis zum nächsten Wochenende. Am Donnerstag fahren wir vll ans Meer, weil am Freitag ein Feiertag ist :) ich hoffe sehr das wir fahren, es hängt aber noch von der Arbeit meines Counselors ab.
Auch hoffe ich, dass Rotary mir die Erlaubnis gibt, für ein paar Tage nach Loja zu fliegen, um meine Freundin Isabelle zu besuchen, welche ja im Februar schon ein paar Tage bei mir war.
Das war es auch schon wieder. Sonst gibt es nicht viel Neues ;) In 38 Tagen ist mein Abendteuer Ecuador vorbei :/ diese Zeit werde ich jetzt noch genießen und dann bin ich wieder zurück in „Good Old Germany“ ;)
Bis Bald!

Sonntag, 8. Mai 2011

We are the World- 140 Austauschschüler auf Tour

Am 28.4 war es endlich wieder soweit, die nächste Reise stand auf dem Programm. Eine 9-tägige Tour durch Ecuador :) Start: Quito!
Tag 1: Am späten Nachmittag trafen wir uns alle im Hotel in Quito. Ein großes Wiedersehen, denn die letzte gemeinsame Reise (Amazonas)lag auch schon wieder 3 Monate zurück. Die komplette Gruppe wurde in 4 Busse aufgeteilt. Mein Bus, Nr. 4! Es wurde gegessen und danach ging es mit den Bussen in das historische Zentrum, was bei Nacht wunderschön beleuchtet ist. Nach einer kleinen Tour ging es dann zurück ins Hotel, wo wir die Zeit miteinander genießen konnten.
Tag 2: Um 7h gab es Frühstück. Danach hieß es „Koffer in die Busse und Abfahrt“! Zuerst ging es zum Teleferico (Aussichtspunkt mit Blick über ganz Quito) und von da aus weiter zur Äquatorlinie. Zuerst wurde in einem Restaurant zu Mittag gegessen und dann das Museum erkundet. Am späten Nachmittag ging es dann Richtung Norde des Landes. Wir machten noch einen kleinen Zwischenstop in der Nähe von Otavalo und bis zur Fahrt zum Hotel hatten wir dann eine Indigena-Frau an Board, die uns etwas über ihr Kultur und Kleidung erzählt hat und uns ein paar Lieder auf Quechua gesungen hat. Sehr interessant! Das Hotel war eine Hacienda, mit viel Platz, leckerem Essen und schön eingerichteten Zimmern.
Tag3: … begann wieder früh. Nach dem Frühstück ging es auf den Markt nach Otavalo. Samstagsmorgens viel größer und es werden nicht nur die Typischen Pullover, Taschen, Schals und Schmuckstücke verkauft, sondern auch Obst & Gemüse, Fleisch und vieles mehr. Wir hatten 2 Stunden Zeit zum Bummeln, bevor es letztendlich wieder zurück nach Quito ging -> Rotary Distrikt Konferenz. Wir hatten die Ehre uns mit Miley Cyrus im gleichen Hotel aufzuhalten :DDD (sie hatten am Vortag ein Konzert in Quito gehabt und befand sich auch im Swissôtel ;D wenn da 140 Austauschschüler aus verschiedenen Nationen rumlaufen würden, würde ich mich auch nicht mal blicken lassen :DDD )
Diese Konferenz findet einmal im Jahr statt und es kommen Rotarier aus dem ganzen Land (Ecuador ist nur ein Distrikt 4400). Wir sind mit unseren Rotary-Bläzern und Länderflaggen einmarschiert. Annatina aus der Schweiz hat dann stellvertretend eine Rede gehalten, die uns alle so berührt hat…. Unglaublich! Danach ging es noch mit reden von anderen Rotariern weiter und am frühen Abend waren wir zurück im Hotel, wo wir schon die Nacht auf Fr. verbracht hatten. Abends gab es dann nur noch kleine Zimmer-Partys und um 11h mussten wir schon auf den Zimmern verschwunden sein, wenn wir keinen Stress mit den Rotariern haben wollten, denn diese waren die ersten Abende etwas streng….
Tag 4: Abfahrt Richtung „Nationalpark Cotopaxi (höchster noch aktiver Vulkan der Erde)“.Nach 2 Stunden im Bus erreichten wir diesen auch, doch der Berg wollte uns seine Schönheit nicht zeigen… Wir machten einen Spaziergang durch den Park, mussten allerdings wegen starkanfangenden Regen früher umdrehen. Wir wurden mit einer Lunchbox (Sandwich, Kuchen, Obstsalat & Papas) versorgt, bevor es weiter nach Ambato ging.
Ambato war eigentlich gar nicht im Programm eingeplant, sondern Ban~os (eine Stadt mit Vulkanthermen, Wasserfällen etc.) , doch leider musste uns der nahegelegte Vulkan einen Strich durch die Rechnung machen, denn dieser ist ein paar Tage vorher mal wieder ausgebrochen… Von Ambato aus konnte man gut die Aschewolke sehen (8km in den Himmeln) und man merkte auch den Staub in der Luft. Bevor es zum Hotel sind, ging es in ein Dorf, wo viel Leder verkauft wird. Im Hotel angekommen, mussten wir erst mal staunen…. Nicht schlecht ;D Wir hatten vor dem Essen noch Zeit und sind eine Runde in den Pool. Es gab noch eine Sauna und manche nutzen den Fitnessraum. Am Abend war deine eine Fiesta geplant. Sie lief schleppend an, doch danach hatten wir unseren Spaß. Statt wie vorher gesagt um 12h, haben dann die Rotarier uns bis halb 1h gelassen ;)
Tag 5: Abfahrt Richtung Cuenca. Ein Zwischenstop wurde an der ältesten katholischen Kirche Ecuadors eingelegt und zur Mittagszeit hielten wir an einem Restaurant, die in der Nähe von Inkapyramiden lagen, die wir danach noch besuchten. Die Ankunft im Hotel, in der Nähe von Cuenca, am frühen Abend war erst mal ereignisreich. Wir Mädchen, bzw. 84 von ca. 100 wurden in Schlafsälen eingeteilt, mit jeweils 42 Betten, 7 Duschen und 4 Toiletten…. Die Amis haben es dann so nett „Konzentrationslager-Schlaffsaal“ genennt… was wir Deutschen natürlich nicht wirklich toll fanden. Die Rotarier waren auch entsetzt, vor allem weil die Jungszimmer nie voll besetzt waren, sondern z.B. in einem 4er Zimmer nur 3 Jungs eingeteilt waren. Wir sind dann essen, es gab Buffet und in der Zeit haben die Rotarier dann alles geregelt gehabt. Wir hätten ja alle vll 1 Nacht zusammen ausgehalten, oder vll auch 2, doch die geplanten 3 Nächte wären nicht gut gegangen.
Wir Mädchen durften dann unsere Zimmergenossen selber aussuchen (normal waren wir eingeteilt) und letztendlich traf und ein schönes eingerichtetes Zimmer für 5 :) Am Abend wurde wieder eine Fiesta gemacht, es wurde getanzt und gesungen. Lieder des Austauschjahres: Discopogo, Hey das geht ab & The Time!
Tag 6: Zuerst ging es in den Nationalpark “Cajas“. Dort gibt es viele kleine Seen, Wasserläufe etc. Dort hatten wir hatten eine kleine Führung. Es war schweinekalt. Aber insgesamt ist es hier in Ecuador eine andere Kälte als in Europa. Die, die hier an der Küste wohnen und täglich 30-40 C° haben, war echt arm dran ;D eingemummelt ging es dann aber und es ist uns keiner „erfroren“ :D
Zum Mittagessen ging es wieder in ein Restaurant bevor es nach Cuenca ins Clubhaus der Rotarier ging. Dort war Rotaract (eine Organisation wie Rotray, nur mit jüngeren Mitgliedern), denn für den nächsten Tag war eine Talentshow geplant, von der wir vorher schon informiert wurden und wir uns Gedanken über Beiträge machen sollten. Unsere Vorstellung war, dass es so ist wie auf den anderen Reisen, einfach etwas nur für uns, doch da hatten wir uns getäuscht. Es war eine Show, bei der Fondos gesammelt werden sollte mit Zuschauern :D Die meisten machten sich dann erst mal ans überlegen und andere, sowie Cecil und ich, hatten ihre Sachen schon geplant und fertig. Es war alles ein ziemliches Chaos, aber naja :D Es hieß, das wir nochmal eine Feier machen könnten, aber manche haben noch ihre Vorträge bearbeitet und wir waren auch ziemlich müde, heißt es war mal ein mehr oder weniger ruhiger Abend ;)
Tag 7: Zuerst stand die Besichtigung des Zentrums von Cuenca an. Was für eine schöne Stadt, recht sauber und Europäisch. Am Wochenende (7.5) stehen die Wahlen an, von denen ich glaube ich schon mal erzählt habe. Die Reichen sind gegen den Präsidenten, die Armen für (er verspricht ihnen 30$ im Monat) und somit wird viel Propaganda gemacht. Es wurden T-Shirts verteilt, von denen wir uns erst mal welche geschnappt haben :D (von Rotary her dürfen wir solche politischen Dinge nicht unterstützen, doch die Menschen hier sind echt blind, was dieses Thema an begeht. Der amerikanische Embajador hat Informationen an Wikileaks weitergeleitet, das der Präsident eine Diktatur einführen will, was auch wirklich so scheint, und wurde deswegen entlassen! Die Menschen wissen hier nicht wirklich was durch eine Diktatur passiert, weil sie nicht viel über den 2. Weltkrieg in der Schule lernen. Was halt das Ding bei dieser Wahl ist, das die Fragen so ausgerichtet sind, das wenn man für Correa ist alle mir „ja“ beantwortet und gegen ihn mit „nein“. Diese sind aber so kompliziert formuliert, das die meisten sie gar nicht verstehen, was es für eine Veränderung bedeuten kann………. Das „ja“ hat überstimmt…. Abwarten wie es jetzt weitergeht mit der Politik dieses Landes!)
Wir sind etwas durch die Straßen spaziert um auch wirklich was von der Stadt zu sehen, bis zu einem Park, wo wir uns alle wiedertrafen. Es ging wieder zurück in das Rotary-Clubhaus. Dort gab es lecker essen, bevor es dann an die „Generalprobe“ ging. Es war ein „drunter und drüber“ :D Nachmittagssnaks waren dann Empanadas und Cui…. Cui=Meerschweinchen! Typisch für Cuenca. Ich hatte es noch nie vorher gegessen, aber ja. Es war nicht soooo lecker. Es hat ein bisschen den Geschmack wie Huhn, doch was es etwas ekelig macht ist, das man noch so Beine Erkennt (die Fußnägel sollen wohl einen guten Geschmack haben) und einer hatte das Herz mit auf dem Teller und…. Die, die aber vorher schon mal Cui probiert haben, haben gesagt, das dieses nicht so gut war. Es gibt es leckerere! Na dann!
Um 7h war Abfahrt zur Uni, wo die Show stattfinden sollte, bevor es um 8 los ging. Es lief alles super :) mein Tanz mit Cecil= einwandfrei :) die Franzosen haben nen genialen Sketch gemacht, wobei sie u.a. den Präsidenten (30.9.2010- Sturzversuch des Präsidenten) nachstellten (selbst die Rotarier haben sich Schrott gelacht) :D es gab einige Tänze, Theater und Musik (ein Brasilianer spielt ja so gut Klavier und er soll wohl auch noch Geige, Gitarre und weitere Instrumente spielen). Am Schluss haben wir alle zusammen „We are the world“ gesungen. Wir hatten es am Nachmittag einmal geübt gehabt und wir waren schon kurz vor den Tränen, aber am Abend konnten wir sie dann nicht mehr zurück halten. Alle haben sich umarmt, es flossen Tränen und man hat echt diese Zusammengehörigkeit gemerkt! Wir wussten, dass dieser Abschied nicht leicht werden wird! Die Rotarier hatten echt Probleme uns in die Busse zu bekommen ;) Diese Nacht wurde fast gar nicht geschlafen, aber die R. hatten nichts gesagt bzw. kamen mal vorbei, obwohl wir schon recht laut waren :D wir hatten unseren Spaß zusammen ;)
Tag 8: Nach einer kurzen Nacht hieß es Koffer in die Busse und auf nach Guayaquil. Zur Mittagszeit machten wir an einer „Chiquit“- Bananen und Kakaoplantage Stop. Wir besuchten diese und gingen danach Essen. Am späten Nachmittag kamen wir in Guayaquil an. Zuerst besuchten wir noch den „Parque Historico“. Dort gab es einige Tiere und es waren Häuser, die sich ehemals im Zentrum der Stadt stehen ausgestellt. Am frühen Abend kamen wir dann am Hotel an…. 5 Sterne! Aber Hallo :D wir durften uns selbst vorher in 2er Zimmer einteilen, doch uns war allen klar: diese Nacht wird nicht geschlafen! :D
Wir hatten Zeit und frisch zu machen. Von der heiß/schwülen Luft dort waren wir alle durchgeschwitzt. Von der „Kälte“ in die Hitze :D Gegen 8 sind wir aus dem Hotel raus zum Malecón 2000/Pier. Den sind wir langspaziert, bis zum Denkmal für Bolivar und San Martin, was gleichzeitig ein Wahrzeichen für die Stadt ist. Dann ging es auf ein Boot. Unglaublich! Es gab Picadas, Musik, es wurde getanzt und weiterhin auf Fahnen unterschrieben oder in Heften Einträge mit Sprüchen, Glückwünschen, netten Worten geschrieben. Ich habe mir von den Wichtigsten etwas auf meine Ecuador-Fahne schreiben lassen, allerdings schon an den Tagenden vorher!
Mit dem Schiff ging es dann auf dem Fluss einmal auf und ab. Um 12h waren wir wieder zurück und es wurden König und Königin des Jahres bekannt gegeben, welche wir vorher gewählt hatten. Wir waren schon vom Schiff runter, doch sind noch nicht direkt in die Busse rein. Wir fingen stattdessen an zu Singen… We are the worl, we are the children, we …. Ein unglaubliches Gefühl! Man kann es nicht beschreiben. Wir standen nur in einem Kreis, hatten und an den Händen und sagen dieses Lied. Danach kamen mal wieder ein paar Tränen, doch es hielt sich alles in Grenzen ;)
Die Nacht wurde nicht geschlafen, wir wollten einfach nur zusammen sein, jeder war so mit seiner Gruppe. Die letzte Zeit zusammen genießen. Wer weiß wann wir uns wiedersehen?!.... In Deutschland bzw. Europa wird es noch einfacher sein, doch die Amerikaner, Brasilianer…??? Wir sind uns allerdings alle einig…Die Austauschschüler 2010/11 Ecuador sind unglaublich!
Tag 9: Der Abschied!.... Tränenreich, berührend, mit vielen lieben Worten. Es blieben wenige Augen trocken, selbst die größten Machos konnten nicht anders! Doch letztendlich blieb und keine andere Wahl, jeder musste jeder in seinen Bus steigen, jeweils zu seinem Zielort. Es hat sich echt angefühlt, als wenn man Heimfliegt, nicht noch 8 Wochen vor sich hat, als wäre das Jahr jetzt auf der Stelle vorbei… seltsam! Aber wie sollte man sagen: wir sollten nicht weinen weil wir uns verabschieden müssen, sondern glücklich sein, dass wir uns kennenlernen durften!

Nach 8 Stunden im Bus kamen wir in Quito an und jetzt beginnen meine letzten Wochen hier! Das wird auch noch ein Abschied… aber ja, ich freu mich auch auf zu Hause!